Markkleeberg am Wochenende - Die diesjährige Deutsche Kanu-Slalom Meisterschaft bot eine spektakuläre Kulisse für beeindruckende Wettkämpfe und außergewöhnliche Leistungen. Inmitten dieser aufregenden Wildwasserveranstaltung stach ein junger Athlet besonders heraus: Thomas Reys, ein aufstrebender Kanusportler aus Bremen, der die Herzen der Zuschauer eroberte und Edelmetall im Kajak Einer (K1) und Canadier Einer (C1) in der U16-Altersklasse gewann.
Die Reise nach Markkleeberg begann bereits mit einer beachtlichen Qualifikation. Thomas Reys, gemeinsam mit seinen drei Teamkollegen der KRG Bremen, sicherte sich Startplätze bei der Deutschen Meisterschaft über die Norddeutsche Meisterschaft. Für Thomas Reys, Jonte Winkler sowie Oleksandra und Valentyna Horlova waren diese Qualifikation nur der Anfang. Die Meisterschaft fand auf einer Wildwasserstrecke mit einem Grad von 4+ statt, was sie zu einer der anspruchsvollsten in Europa macht. Diese Strecke war bereits Austragungsort von World Cup Events und verlangt den Athleten alles ab.
Obwohl Bremen nicht über Trainingsmöglichkeiten für Wildwasser verfügt, haben Thomas und sein Team den Sommer über hart gearbeitet. Sie trainierten auf den Top-Strecken Deutschlands, darunter Markkleeberg und Augsburg, und nahmen an Wettkämpfen in verschiedenen Ländern Europas teil. Ihr Ziel war es, sich den schwierigsten Bedingungen auszusetzen, um sich auf nationalem und internationalem Niveau weiterzuentwickeln.
Die Vorbereitungen in der Woche vor der Meisterschaft verliefen reibungslos, und die Stimmung im Team war ausgezeichnet. Der Wettkampfmodus war dem World Cup Modus angelehnt, und die Qualifikation am Freitag war der erste Schritt auf dem Weg über Halbfinale zum Finale. Über 60 Teilnehmer in jeder Klasse kämpften um die begehrten Plätze im Halbfinale, aus dem sich nur die besten 10 Athleten für das Finale qualifizierten.
Doch Thomas erlebte eine beispiellose Herausforderung. Im ersten Lauf griff er versehentlich die falsche Startnummer, und erfuhr erst am Start, dass er seine K1-Start so verpasst hatte. In solchen Momenten sind Athleten und Trainer gleichermaßen gefordert. Aus der Traum? Es galt im ersten Schritt den Sportler zu beruhigen und Wenn-Dann-Aktionen mit ihm zu planen. Parallel musste das sehr umfangreiche Regelwerk studiert werden und nach einer gefühlten Ewigkeit war klar, Thomas hatte noch die Chance sich über eine zweiten, auch Hoffnungslauf genannten, Lauf zu qualifizieren. Aber der Druck auf dem Sportler war somit extrem! Nach einem nervenaufreibenden Lauf schaffte Thomas den Einzug ins Halbfinale im K1 trotzdem mit Bravour.
Der Samstag brachte das Halbfinale mit und einer neu gehängten Torstrecke, gespickt mit technisch extrem anspruchsvollen Herausforderungen. 22 Toren, von denen drei Torkombinationen auf Weltcup-Niveau lagen. Nachdem Thomas im C1 das Tor 8 verpasste, musste er sich gegen die Strömung hochkämpfen, um es korrekt zu passieren, und verlor wertvolle Zeit. Nach einigem Bangen war schnell klar, dass es trotzdem für das Finale im C1 reichen würde. Im K1 gelang es Thomas diese Hürde ohne besondere Vorkommnisse zu nehmen. Auch für seine Teamkolleginnen Oleksandra im C1 und Valentyna in K1 reichtes es für das Finale.
Im Finale am Sonntag war es dann in den Finalen soweit und Thomas Reys wuchs geradezu über sich hinaus. Mit beeindruckenden Läufen gewann er die Silbermedaille im C1 und die Bronzemedaille im K1. Besonders die Medaille im Kajak, als einer der Jüngsten in einem Feld mit vielen starken Konkurrenten der U16-Altersklasse kam überraschend und ist somit besonders beeindrucken.
Diese Medaillen sind nicht nur eine Belohnung für harte Arbeit in dieser Saison, sondern sie geben auch Hoffnung auf eine glänzende Zukunft für Thomas Reys und das Bremer Team. Mit einer bemerkenswerten mentalen Stärke und beeindruckendem Durchhaltevermögen haben sie gezeigt, dass sie sich selbst in den schwierigsten Situationen behaupten können.
Die Deutsche Kanu-Slalom Meisterschaft in Markkleeberg wird sicherlich als ein besonderes Kapitel in der Karriere von Thomas Reys und wir dürfen gespannt sein, was die Zukunft für diesen jungen Sportler bereithält.