dammsiel kSeit 7.11.2018 gibt es in Dammsiel auf der Wümmeseite eine neue Ausstiegshilfe, die außerhalb der Schleusen-Betriebszeiten das bequeme Umtragen zwischen Wümme und Kleiner Wümme ermöglicht. Die Eisengitterkonstruktion reicht bei normalem Niedrigwasser bis ans Wasser heran. Bei Hochwasser kann der Landzugang ggf. im Wasser sein. Dann ist aber das Ein- und Aussteigen direkt an der Spundwand angesagt.

Die Kanutour über Kuhgraben, Große und Kleine Wümme mit Schleusen in Kuhsiel und Dammsiel ist mit ihren 22 Kilometern ein beliebter Rundkurs und, genügend Ausdauer sowie der richtige Blick in den Tidenkalender vorausgesetzt, gut als Tagestour zu bewältigen. Ebenso ist eine Tour von der Lesum über die Wümme und Kleine Wümme zum Torfkanal eine abwechslungsreiche Strecke. Immer gilt es, den Wümme-Deich zu queren.

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Zur Selbstbedienungsschleuse in Kuhsiel (km 2,4) gibt es alternativ beiderseits des Deiches gut ausgebaute Anlegestellen. In Dammsiel, sollte die Schleuse außer Betrieb sein (Mittags- oder Winterpause) kann man zwar in der Kleinen Wümme an der Kaimauer ein- und aussteigen, jedoch ist das auf der tidenabhängigen Wümmeseite nicht immer so einfach. Ein kleiner schwankender Schwimmsteg mit Leiter an der Kaimauer und Rolle oben an der Landkante hat schon so manche Kanuten mit schwereren Booten bei niedrigem Wasserstand zur Verzweiflung gebracht. Außerdem steht dieser Steg im Winter wegen Beschädigungsgefahr durch Strömung und Eis nicht zur Verfügung.

Schon länger bestand der Wunsch, auch dort eine tidenunabhängige Umtragestelle zu bauen. Dabei galt es, sowohl die Kosten im Blick zu behalten als auch diverse rechtliche Vorgaben zu beachten. Nach Diskussion im Landesvorstand mit positivem Ergebnis, längeren Recherchen über Treppen, einigen Vorgesprächen mit Metallbaubetrieben und Wasserbehörden nahm der Plan Gestalt an: eine Ausstiegshilfe aus Metall-Gitterrosten auf der Steinpackung der Uferböschung mit langen Stahlnägeln zu verankern. Welche Vereine beteiligen sich an der Finanzierung, wo kann man Zuschüsse erhalten, finden wir Sponsoren? Welcher Betrieb bietet die Gewähr, eine brauchbare Konstruktion zu vertretbarem Preis fertigzustellen?

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Am 08.08.2018 ging es los: Die Eisenträger kamen per Anhänger, erste Treppenstufen werden angeschraubt. Bei Niedrigwasser wurde das Ganze von vielen Helfern über die Steinpackung ins Wasser geschoben. Schnell mussten die restlichen Treppenstufen verschraubt werden, ehe das Wasser wieder gestiegen ist. Die Treppe lag, aber bis zur festen Grasnarbe waren noch 3,5 m Schlick zu durchwaten, auch dort musste ein Steg aus Gitterrosten hergestellt werden.

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Schließlich wurden an den Kanten der einzelnen Treppenstufen Kunststoffwinkel befestigt, damit man sein Boot auch über diese Stufen ziehen kann, ohne es direkt über das Metall zu schleifen.

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Als letzter Schritt gilt es die Boote beim Anlegen vor den Metallkanten der Längsträger zu schützen. Diese Aufgabe übernehmen PE-Rohre, die mit Kabelbindern auf den Längskanten befestigt werden.

Am 23.11.2018 wurde das Bauwerk von der Wasserbehörde, dem Deichverband rechts der Weser und der Wasserschifffahrtsverwaltung abgenommen: keinerlei Beanstandungen, viel Lob für den soliden Bau – zur Nutzung freigegeben.

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