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Juli 2010 wurde im Rahmen eines Trainingslagers auf Wangerooge die Möglichkeit einer Querung mit einem Besuch des Leuchtturms Rotersand genutzt.

Nach mehreren gescheiterten und abgebrochenen Versuchen 2008 und 2009 von Bremerhaven und Dorum-Neufeld aus, die Insel, bzw. den Leuchtturm, zu erreichen, waren nun die Bedingungen endlich so günstig, dass beide Ziele sogar miteinander verbunden werden konnten. Allerdings diesmal von der Insel Wangerooge aus, was uns mindestens eine Stunde mehr Tidenzeit bringen sollte.

Zunächst wurde unsere Ausrüstung zusammen mit den OC-6 nach Harle-Siel gebracht. Bei idealem Wetter und Hochwasser schoben wir das dort, unter den staunenden Blicken der Badegäste, aufgeriggte Auslegerkanu ins Wasser. Die 7 Kilometer zum Hafen von Wangerooge paddelten wir in Begleitung von Seehunden, die auch später immer wieder neugierig neben, vor und hinter uns auftauchten.

Nach der Ankunft wurde das Boot im Sportboothafen festgemacht und angemeldet, das Gepäck geschnappt und die 2km zur Jugendherberge gewandert.

In nagelneuen Zimmern mit tollem Ausblick untergebracht, erkundeten wir die Insel zunächst einmal zu Fuß.

Am Nordstrand versuchten wir uns einen Überblick für den Kurs zum Leuchtturm Rotersand zu verschaffen. Allerdings war die Sicht nicht so optimal, zwar waren die Schiffe draußen auf Reede zu erkennen, aber die Leuchttürme auf See waren nicht zu sehen.

Tags darauf paddelten wir als Erkundungstour einige Kilometer auf die Nordsee, sehr entspannt konnten wir bei Niedrigwasser einige Untiefen noch ziemlich weit nördlich vor Wangerooge ausmachen, was wir nicht so erwartet hatten.

Am Sonntag stand dann die große Fahrt zurück nach Bremerhaven bevor. Am Strand vor der Hafeneinfahrt wurden die letzten Vorbereitungen getroffen und mit der Resttide ging es los. Zunächst um die Westküste zwischen Spiekeroog und Wangerooge paddelten wir in nördlicher Richtung raus, nach etwa 10 km ging es dann weiter in östliche Richtung. Ab hier fiel unser GPS, welches schon vorher die tollsten Kurse angezeigt hatte, völlig aus. Uns blieb aber immer noch die strahlende Sonne und die hier herrliche Dünung…naja und ein kleiner Kompass war zur Not auch noch da. 

Ab Wanger-Reede ging der Kurs dann südöstlich zur Einfahrt in die Außenweser. Erst unscheinbar und nur in Verbindung mit dem unweit entfernten und markanten Schwesterturm Alte-Weser erkennbar, nahmen wir Kurs auf den ersehnten Leuchtturm Rotersand. Mittlerweile trug uns die Flut sehr zügig auf ihn zu. Leider war der Turm von Gästen nicht bewohnt, was eine Beflaggung angezeigt hätte und es gab auch leider keine Fischbrötchen, wie es bei den mit diesem Turm geschmückten Verkaufswagen in Bremerhaven üblich ist ;-)

Bei brennender Sonne und nicht zu spürenden Rückenwind musste nun die längste Etappe nach Bremerhaven noch geschafft werden. Rechnerisch wurde die Zeit langsam knapp, wollten wir nicht abgekämpft die letzten Kilometer gegen die dann ablaufende Tide anpaddeln. Aber mit Hilfe der Strömung kamen wir auf teilweise 15km/h Tourengeschwindigkeit, was uns schnell voranbrachte.

outrigger-roterSand

Nach der Querung des Außenweserfahrwassers, kam auch schon der Leuchtturm Hoheweg in Sicht, welchen wir allerdings steuerbord abseits ließen. Für eine geplante Land-Pause war es allerdings schon zu spät, die Flut war hier schon zu Hoch und bedeckte alle Wattflächen und Sandbänke. Also ohne Pinkelpause weiter -eh schon knapp in der Zeit.

Ab jetzt waren wir wieder auf bekannten Gewässern unterwegs, die nun immer besser erkennbaren Containerbrücken kündigten Bremerhaven schon frühzeitig an. Interessanterweise empfindet man das Einlaufen in seinen Heimathafen nach so einer Tour euphorischer, als bei einem fremden Ziel.

Wir liefen pünktlich auf die Minute in den Geestevorhafen ein. Als wir nach 7std und 40min unser Auslegerkanu am heimischen Steg festgemacht haben, lief die Tide auch schon wieder ab.

Diese navigatorisch anspruchvolle Tour von 85 km war wieder ein absolutes Highlight und reiht sich in unsere Querungen von Teneriffa nach Gomera und Cuxhaven-Helgoland ein.

An Bord waren die Malolos: Sonja Ficke, Brigitte Czelusta, Peter Kandsorra, Andreas Tolle, Bernd Dages und Olaf Knoke.