Allgemein
Stehpaddeln oder Stand Up Paddling, kurz auch SUP genannt, ist eine Wassersportart bei der/die Sportler/In aufrecht auf einem Surfbrett steht und mit Hilfe eines Stechpaddels den Vortrieb erzeugt.
SUP ist ein wunderbarer (Freizeit-)Sport um vielfältig Zeit und Spaß auf dem Wasser und in der Natur zu verbringen. Egal ob auf dem See um die Ecke, den unzähligen Flüssen oder an den Küsten und auf den Inseln, SUP ist ein perfektes Ganzkörper-Workout das Elemente vom Kanusport, Wellenreiten und Fitnesstraining verbindet. Darüberhinaus ist SUP im Gegensatz zu vielen anderen Wassersportarten kaum von äußeren Bedingungen abhängig und für die gesamte Familie geeignet.
Geschichte
Auch wenn SUP derzeit als eine der am schnellsten wachsenden Trendsportarten gilt, reichen seine Ursprünge weit zurück. Laut Überlieferung nutzten bereits polynesische und peruanische Ureinwohner die Technik des Stehpaddelns zum Fischfang und der Entdecker James Cook berichtete schon Ende des 18. Jahrhunderts von Hawaiianern die zum Wellenreiten ein Paddel mitnahmen. In den 50er und 60er Jahren, als zunehmend mehr Touristen nach Hawaii kamen und das Geschäft mit dem Wellenreiten einen Boom erlebte, nahm auch das SUP deutlich zu. Insbesondere die sogenannten „Beach Boys“, die ersten Rettungsschwimmer & Wellenreitlehrer, bedienten sich der Technik um durch die aufrechte Haltung die Schwimmgäste und Schüler besser im Blick zu behalten und sich schneller als auf dem Brett liegend fortzubewegen. In den darauffolgenden Jahrzehnten geriet das SUP zunehmend in Vergessenheit bis um die Jahrtausendwende hawaiianische Wellenreitgrößen wie Dave Kalama, Robby Naish oder Laird Hamilton dem SUP neue Aufmerksamkeit schenkten. Sie nutzen das SUP während der wellenarmen Zeiten um sich auf dem Wasser fit zu halten und entdeckten dabei sowohl den Spaß an der Sportart als auch das Potenzial von SUP. Seitdem hat sich SUP rasant rund um den Globus verbreitet und professionalisiert. Mittlerweile haben sich verschiedene Disziplinen und diverse Spitzensportler herauskristallisiert und eine ganze Industrie um den Sport entwickelt. In Amerika gilt SUP entsprechend bereits als Breitensport, während es in Deutschland noch eine eher junge, aber aufstrebende Sportart ist. Auf Grund des hohen Freizeitwertes, dem körperlichen Workout und dem Naturerlebnis ist aber davon auszugehen, dass SUP auch diesseits des Atlantiks nicht nur ein schnelllebiger Trendsport ist, sondern sich wie das Kanufahren langfristig als ernstzunehmender (Freizeit-)Sport etablieren wird.
Disziplinen
Grundsätzlich gliedert sich der Sport in zwei Hauptdisziplinen:
In das Stand Up Paddling und das Stand Up Paddle Surfing.
Letzteres findet in der Welle statt und ähnelt dem Wellenreiten. Die Bretter sind deutlich kürzer als beim Stand Up Paddling und das Stechpaddel wird vorrangig zum manövrieren und weniger für den Vortrieb eingesetzt. Auch das Reglement bei Wettkämpfen gleicht dem der Wellenreiter.
Stand Up Paddling hingegen ist die Sportart auf Still- und Fließgewässern und wird damit am ehesten zur Familie des Kanusports gezählt. Das Stechpaddel dient vorrangig dem Vortrieb. Bis zu 13 km/h können erreicht werden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Freizeitpaddlers liegt jedoch eher bei 4-6 km/h, also Schrittgeschwindigkeit. Wettkämpfe im Stand Up Paddling werden gemäß DKV-Reglement in folgenden Kategorien ausgetragen: Sprint- & Long-Distance, Course-Race und Wildwasser.
Material
Das Material zum SUPen besteht aus Board und Stechpaddel.
Bei den Boards unterscheidet man grob zwischen zwei Arten:
Die sogenannten Hardboards und die Inflatable Boards.
Hardboards sind meistens aus Polyurethan (PU) oder Epoxy und mit Glas- oder Kohlefaser ummantelt während Inflatable Boards, oder auch I-SUPs genannt, aus Polyester und PVC hergestellt werden und aufblasbar sind.
Beide Boardtypen haben ihre Vor- und Nachteile. Während Hardboards grundsätzlich eine bessere Peformance haben, sind Inflatable Boards wesentlich leichter und einfacher zu transportieren und zu verstauen.
SUP Boards sind zwischen 7 Fuß (SUP für die Welle) und 17 Fuß (Renn-SUP) lang.
Man unterscheidet zwischen vier Boardtypen:
Allrounder, Touring, Wave und Race. Einige Hersteller bieten darüber hinaus noch spezielle Yoga- und Fitness-Boards an.
Grundsätzlich gilt, je schmaler und länger das Board, desto schneller („Länge läuft“), aber auch desto kippliger. Entsprechend sollten Beginner mit einem kippstabilen Board zwischen 10 und 12 Fuß und mit ca. 200 Liter Volumen starten.
Bei den Paddeln werden zwei Typen unterschieden:
Dem Vario-Paddel und dem Fix-Paddel.
Das Vario-Paddel ist ein Steckpaddel und besteht aus zwei oder drei Einzelteilen (Schaft und Paddelblatt). Meistens ist der Schaft aus Aluminium, Fiber- oder Glasfaser gefertigt und das Paddelblatt aus Kunststoff. Die Fix-Paddel sind einteilige Paddel und Schaft und Paddelblatt meistens aus leichten, hochwertigen Materialien hergestellt wie Kohlefaser. Beide Stechpaddel haben ihre Berechtigung. Durch die Steckverbindungen und das Material sind die Vario-Paddel deutlich schwerer und nicht so steif wie Fix-Paddel, dafür aber höhenverstellbar und leichter zu verstauen.
Paddel gibt es mit unterschiedlichen Schaftlängen und Paddelplattgrößen. Für Beginner eignet sich am besten ein Vario-Paddel mit einem robusten und eher großen Paddelblatt.
Nicht zuletzt braucht jedes SUP-Board mindestens eine Finne. Diese dient, wie der Bootsrumpf, der Kippstabilität und dazu, dass das Board nicht abtreibt und möglichst spurtreu geradeaus fährt. Je nach Typ variieren die Boards zwischen einer Finne und drei Finnen. Diese sind teils fest verbaut, teils abnehmbar.
Quellen:
- kanu.de/home.freizeitsort/stand_up_paddling.xthml
- gsupa.com
- Bartl, Peter (2011): Ausbildungsskript SUP. (pdf)
SUP im Land Bremen
Seit 2017 fördert und unterstützt der Landes Kanuverband Bremen e.V. das Stand Up Paddling im Bundesland Bremen nachhaltig. Zu dem Zweck wurde ein eigenes SUP-Ressort im Landesverband etabliert und das Stand Up Paddling als fester Bestandteil im Paddelsportangebot des Landesverbands verankert. Derzeit wird das Stand Up Paddling auf Bremer Landesebene größtenteils nur als Freizeitsport praktiziert. Dies soll sich zukünftig ändern. Eine 1. Offene Bremer Landesmeisterschaft ist angedacht.
Seit 2015 gibt es eine vom DKV jährlich organisierte Deutsche Meisterschaft im Stand Up Paddling (Flachwasser). 2017 wurde diese erstmalig in Kooperation mit den zwei weiteren, im SUP-Sport aktiven Verbänden, der German Stand Up Paddel Association (GSUPA) und dem Deutschen Wellenreitverband (DWV), durchgeführt.
Bremer Kanu-Vereine die SUP anbieten
Einige SUP - Termine
AKTUELLES (16.04.2018):
Neues Lehrheft SUP-Trainer/in Ausbildung GSUPA
Die GSUP hat zum April 2018 ein neues Lehrheft zur Trainerausbildung des deutschen SUP-Verbandes GSUPA e.V. herausgebracht. Das Lehrheft richtet sich insbesondere an SUP-Trainer/Innen und solche die es werden möchten. Das Lehrheft dient als Grundlage der SUP-Ausbildung durch die GSUPA und wird vereinzelter auch in der Ausbildung durch die Landeskanuverbände genutzt. Bei Interesse an dem umfangreichen Lehrheft bitte an folgende Autoren wenden:
Stand Up Paddler Oldenburg, Lukas Aalderink & Axel Bischoff,
Hilfreiche Links & Adressen
- kanu.de/home/freizeitsport/stand_up_paddling.xhtml , Deutscher Kanu Verband, Infos zu Ausrüstung, Befahrungsregeln, Sicherheit, Ausbildung, Termine
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Registrierung für den SUP Newsletter des DKV- gsupa.com , German Stand Up Paddle Association, Deutsche Stand Up Paddel Verband, Infos zu Terminen, SUP-Schulen, Wettkampfsport
- sup-league.com , Zusammenschluss von DKV, GSUPA & DWV, Infos zu Wettkampfsport und Nachwuchsförderung
- supscout.de , umfangreiche Webseite für SUP-Spots und SUP-Touren
Deutschsprachige SUP Magazine
Tipps zum Weiterlesen, Bücher erschienen im Delius Klasing Verlag
- SUP - Stand Up Paddling. Material - Technik – Spots (Christian Barth)
- Stand Up Paddling. SUP – Faszination einer neuen Sportart (Steve Chismar)
- SUP-Reiseführer Deutschland: Die schönsten Routen für Stand Up Paddler (Jan Meessen)
Kontakt
Du möchtest SUP im Verein lernen? Vielleicht einfach nur mal reinschnuppern, oder gleich durchstarten? Du suchst Gleichgesinnte die mit dir aufs Wasser gehen, eine Tour planen oder zu einem Rennen fahren? Oder du möchtest dir selber ein SUP-Board zulegen, benötigst eine Kaufberatung oder eine Lagermöglichkeit in einem Verein?
Dann melde dich gerne beim Landeskanuverein Bremen:
Tessa Heyde (Ressortleitung SUP)
Bilder: Copyright Ins Blaue